Umgang mit KI
Generative Künstliche Intelligenz (KI) auf der Basis von maschinellem Lernen hat sich in den vergangenen Jahren rasant entwickelt. Auch im öffentlichen Sektor wird KI bereits eingesetzt oder einzusetzen geplant. So hat das größte Bundesland Nordrhein-Westfalen im Oktober 2024 eine Testphase für den KI-Assistenten NRW.Genius gestartet. Hamburg befindet sich mit dem landeseigenen Assistenzsystem LLMoin bereits im Rollout, der Mitte 2025 abgeschlossen sein soll. In Baden-Württemberg kommt F13 zum Einsatz, das wie das Hamburger System auf dem Sprachmodell Luminous des deutschen KI-Unternehmens Aleph Alpha beruht. Auch viele deutsche Kommunen experimentieren mit dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz oder nutzen bereits eigene Mandanten (geschlossene KI), beziehungsweise Fremdsysteme (offene KI).
Alle KI-Assistenzsysteme, die in Deutschland in der öffentlichen Verwaltung derzeit entweder bereits im Einsatz oder geplant sind, bieten den Anwender:innen vier Grundfunktionen:
- Textzusammenfassung
- Textgenerierung
- Gezielte Recherche in eigenen Dokumentenbeständen
- Chat-Funktion (freie Interaktion mit der KI)
Ihr Ansprechpartner
Geschäftsführer
tobias.knobloch@civitalis.eu
+49 173 537 36 19
Auch die Ziele der KI-Nutzung in der öffentlichen Verwaltung und in öffentlichen Unternehmen sind über Gebietskörperschaftsebenen und Landesgrenzen hinweg konstant. Immer geht es darum, die Erledigung typischer Verwaltungsaufgaben zu erleichtern, zu beschleunigen und dabei möglichst bessere Ergebnisse zu erzielen, beispielsweise bei der Aufbereitung von Sachständen für Entscheidungsträger:innen bzw. entsprechende Gremien oder beim Anfertigen von Aktenvermerken. Auch die gezielte Suche nach und die Nutzung von Informationen, über die eine Verwaltungseinheit theoretisch verfügt, die aber nicht immer zugänglich sind, weil sie nicht ohne weiteres auffindbar oder fachlich zu komplex sind, kann mittels KI wesentlich erleichtert werden.
Gerade angesichts des bevorstehenden, demografisch bedingten, großen Fachkräfteumbruchs in der öffentlichen Verwaltung in der nächsten Dekade ist die Hebung solcher Effizienzreserven keine Option, sondern ein überlebenswichtiges Muss. Um das Wissen der ausscheidenden Boomer-Generation zu konservieren und weiter nutzen zu können sowie das Fehlen von Fachkräften in der öffentlichen Verwaltung und in öffentlichen Unternehmen auszugleichen, ist natürlich mehr als eine kluge KI-Nutzung notwendig. Aber die Leistungsbreite und Leistungstiefe des öffentlichen Sektors in Deutschland wird sich ganz sicher nicht ohne den Einsatz von Künstlicher Intelligenz und Prozessautomation aufrecht erhalten lassen.
An die Nutzung von generativer KI in der öffentlichen Verwaltung knüpft sich eine Reihe von Fragen, die sowohl grundsätzlicher als auch operativer Natur sind. Zu Beginn ist häufig die Frage leitend, ob man ein eigenes System (als Mandanten eines Standardmodells) oder ein bestehendes Fremdsystem nutzen möchte. Fremdsysteme sind sehr mächtig und vielseitig, entsprechen aber nicht immer dem bisweilen sehr spezifischen Bedarf. Der fachliche Bedarf sollte bei der Konzipierung des KI-Einsatzes leitend sein und im Vorfeld sorgfältig erhoben werden. Nirgends sollte KI als Selbstzweck zum Einsatz kommen – es sei denn, es handelt sich explizit um einen Test mit offenem Ausgang.
Außerdem wirft die Nutzung von KI durch Dienststellen der öffentlichen Verwaltung grundlegende datenschutz- und urheberrechtliche Fragen auf. Die bayerische Staatsregierung hat Leitfäden und Datenschutzanweisungen für Beschäftigte und Dienststellen herausgegeben und damit einen guten Orientierungsrahmen für die gesamte öffentliche Verwaltung in Deutschland geschaffen. Wir unterstützen Sie beispielsweise bei der Beantwortung der Frage, welche Datenbestände sie bedenkenlos anbinden oder für das Training von Sprachmodellen heranziehen können. Mit unserem Partner KIProtect können wir große Datenbestände automatisiert und dokumentiert anonymisieren und dadurch rechtssicher einer KI-Nutzung zugänglich machen.
Civitalis unterstützt Institutionen der öffentlichen Verwaltung und öffentliche Unternehmen bei der Planung und Implementierung eines gesetzeskonformen und nutzbringenden Einsatzes von KI. Wir beraten Sie bei der Suche nach der geeigneten Technologie und dem passenden Anbieter. Wir unterstützen Sie bei der Frage, ob ein eigener Mandant zum Einsatz kommen oder ob auf frei zugängliche Systeme zurückgegriffen werden sollte. In Fragen des Datenschutzes und Urheberrecht stehen wir Ihnen mit fachlicher und technischer Expertise zur Seite, bieten jedoch keine Rechtsberatung.
Neben der Unterstützung in konzeptionellen und rechtlichen Fragestellungen stellen wir Anwendungsfragen in den Mittelpunkt. In einem eigens konzipierten Workshop zum Prompt Engineering (Chat-Interaktion mit der KI) vermitteln wir Anwender:innen in praktischen Übungen das notwendige Know-how, um KI gewinnbringend einzusetzen und so die oben genannten übergeordneten Ziele des KI-Einsatzes zu erreichen. Der Workshop dauert mindestens zwei Stunden, kann aber auch einen ganzen Tag füllen. Da die Beispiele und Übungen immer aus dem jeweiligen Arbeitsgebiet stammen (sollten), ist ein Vorgespräch und ggf. die Bereitstellung von Unterlagen vorab notwendig.
Als KI-Anwenderin nutzt Civitalis Künstliche Intelligenz in den Bereichen Recherche, Komprimierung von Informationen und deren Zuschnitt auf spezifische Zielgruppen sowie in der Testautomation (Generierung von Testfällen und Fehlerberichterstattung).